Am Ende waren es 14 Wanderer und Wanderinnen, die sich auf den Weg mit dem Zug und mittels eigenem Fahrzeug ins Fränkische Seenland im Städtedreieck Nürnberg-Ansbach-Eichstätt aufgemacht haben.
Die Seenlandschaft ist eigentlich ein Kunstprodukt. Denn die Seen wurden Ende der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts u. a. zur Regulierung des Wasserstands des Rhein-Main-Donau-Kanals und zur Bewässerung einer eigentlich sehr trockenen Region errichtet. Heute profitiert nicht nur das direkte Umland sondern auch eine Menge Touristen, die jedes Jahr hier Erholung suchen, von der Vielzahl an möglichen Freizeitaktivitäten.
Die Basis für die Wanderungen vom 18.-22. August war das Hotel Krone in Gunzenhausen in der Nähe des Altmühlsees. Ziel der Wanderfahrt war es wie immer eine neue Region in Deutschland kennenzulernen und diese mittels Wanderungen und natürlich Kultur und Kulinarik hautnah zu erleben. Organisiert wurde die Wanderfahrt von Waltraud und Andreas Menzel.
Tag 1 - Ankunft in Gunzenhausen und Wanderung zum Altmühlsee
Am Montagmorgen machten wir uns um 8.15 Uhr in Bonn auf den Weg nach Gunzenhausen. Einmal Umsteigen in Würzburg , 13.14 Uhr in Gunzenhausen, also laut Fahrplan Superverbindung und passgenau zum Start der Wanderung um 14.30 Uhr. Aber leider Verspätung in Würzburg, Anschlusszug verpasst. Unsere Freude war groß, dass unsere lieben Mitwanderer und Mitwanderinnen auf uns Drei gewartet haben. Danke dafür. Jetzt nur noch die Wanderschuhe anziehen und los!
Heidi Mosa
Link zu einer möglichen Wanderung um den Altmühlsee
Tag 2 - Wanderung von Heidenheim zur Burg Spielberg und zur "Steinernen Rinne"
Auch heute wieder ein herrlicher Sommertag – strahlend blauer Himmel und warm.
Deshalb ordnete Andreas die Abfahrt schon um 9 Uhr an.
Fahrt von Gunzenhausen zum Parkplatz beim Kloster Heidenheim. Eine Besichtigung an diesem Tag war leider nicht möglich, da das Kloster geschlossen war. Die Strecke ging über 11,2 km mit 149 Höhenmeter.
Gleich zu Beginn der Wanderung kamen wir an einem interessanten Kinderspielplatz vorbei mit einem Feuerwehrauto und einem Traktor mit eingebauter Rutsche.
Hier muss jedes Kinderherz höher schlagen.
Am Wegesrand außerhalb der Gemeinde sahen wir ein Naturschwimmbad; das Gelände sehr einladend mit einem Baumbestand und reichlich Naturschatten.
Anschließend durchquerten wir für gut 1 km offenes, sonnenbeschienenes Gelände-
Felder mit Mais und Getreide, bevor wir in ein weitläufiges Waldgebiet mit gut begehbaren Wegen eintauchen konnten. Die angenehme Luft des schattigen Buchenwaldes konnten wir für ein paar Kilometer genießen, bevor wir das Schloss Spielberg erreichten. Die „ Herren“ von Spielberg ließen im 12. Jahrhundert diese mächtige Burganlage errichten. Drumherum bildete sich eine kleine Siedlung, die es auch heute noch gibt, Idylle pur. Im 13. Jahrhundert erbten die Grafen von Truhendingen die Burg mit allen Gütern. Jedoch starb das Geschlecht aus, und der gesamte Besitz ging an die Grafen von Oettingen. Im Jahre 1827 kaufte Fürst Wrede die ganze Burg zurück und schenkte sie seiner Tochter Amalie, Fürstin zu Oettingen-Spielberg. 1983 wurde die Schlossanlage der Künstlerfamilie Steinacker übergeben, die die Schlossanlage renovierte und dort eine Kunstgalerie errichtete, die heute von jedermann besichtigt werden kann. Die vielfältigen Skulpturen und Exponate schmücken den Innenhof der Burg und die Gartenanlage. Erwähnenswert ist u.a. die Skulptur der Walburga, sowie bunte, schlanke Figuren, die als Musiker oder Tänzer zu erkennen sind.
3 große, aus Beton gefertigte Köpfe erinnern an Steinfiguren auf den Osterinseln. Am Rande des Burghofes bereichert die Burgkapelle mit Zwiebelturm den Innenhof.
Bevor wir die Burganlage verließen, genossen wir noch ausgiebig den Blick von oben in die weite, schöne Landschaft- in der die Römer ein Kastell und den Limes bauten.
Nach diesem kulturellen Erlebnis wanderten wir zu unserem Ausgangspunkt, Kloster Heidenheim, zurück und fuhren mit den Autos zur „Steinernen Rinne“, ein Bach, der sein Bett in die Höhe „baut“, ein Naturwerk. Mit ca 130m Länge und einer Höhe von bis zu 1,50 m ist die Steinerne Rinne in Wolfsbronn die wohl beeindruckendste Art eines Baches im Naturpark Altmühltal. Die Rinne besteht aus Kalktuff und wächst im Jahr 1-2 cm nach oben. Ein besonderes Biotop!
Diese schöne Wanderung mit vielen neuen Eindrücken fand ihren Abschluss am Abend bei einem leckeren Essen im Restaurant „ Lehner zum Storchennest“ in Gunzenhausen. Das gute Essen und das ein oder andere bayrische Bier förderten den Ausblick auf die 3.Wanderung am nächsten Tag.
Doris und Johannes Bachmeier
Link zur Wanderung Spielburg
Tag 3 - Rundwanderung auf der Spalter Hügelland-Tour von Spalt über Theilenberg und Wernfels – 17,8 km
Wir, Waltraud, Andreas, Annelie und Mechthild, wanderten am 20.08.2025 die Rundwanderung auf der Spalter-Hügelland-Tour. Gestartet sind wir in Spalt. Vorbei an der Sankt Nikolaus-Kirche, einer Mädchen- und einer Knaben-Schule, einem sehr schönen Brunnen mit Wasserspeier zum Erfrischen wanderten wir zum Schnittlinger Loch. Über Waldwege, viel Grün in Form von abwechslungsreichem Baumbestand mit Nadel- und Laubbäumen ging es weiter auf einem sehr schönen naturbelassenen Hohlweg. Der Hohlweg am Galgenberg gleicht fast einer kleinen Schlucht. Er weist eine Vielzahl von Lebensräumen sowohl für Tiere als auch für Pflanzen und Gehölze auf. Teilweise glich der Boden einer Heidelandschaft mit Erika, Moosen und Heidelbeeren. Durch diese interessante Landschaft ging es weiter zum Zigeunerloch. Der Weg war sehr schmal und führte oberhalb einer Schlucht mit einem Bach vorbei. Es gab immer wieder abwechslungsreiche Vegetation auf engen Wegen und Pfaden, Schneisen zwischen den Bäumen mit Moosen, Erika und Heidelbeeren. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Im Zigeunerloch haben wir an Bäumen Nisthilfen zur Wiederansiedelung für verschiedene Vögel, Eulen und Fledermäuse entdeckt. Dies ist ein Projekt vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V..
Weiter ging es Richtung Biergarten Pflugsmühle. Auf dem Weg dorthin lag in der Ferne die Burg Wernfels. Am Wegrand standen riesige Schlehenhecken mit ganz vielen Früchten. Am Biergarten Pflugsmühle angekommen, stärkten wir uns mit erfrischenden Getränken, Kaffee und Kuchen. Frisch gestärkt ging es weiter zu unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz in Spalt. Wir kamen noch am Grenzstein Nr. 3 vorbei, einer der Grenzsteine, die die Grenze zwischen dem ehemaligen Hochstift Eichstätt und Markgrafentum Ansbach markierten. Über weitere schöne beeindruckende Waldwege kamen wir am Parkplatz in Spalt wieder an.
Mechthild Wolber
Wir unternahmen die für Tag 2 geplante Rundtour Spalt-Pflugsmühle in gekürzter Form. Ernst hatte in Absprache mit Andreas die auf 16 Km angesetzte Wanderung für Senioren und Interessenten überarbeitet und auf ca. die halbe Länge gekürzt. 4 Teilnehmer (s. o. Andreas, Waltraud, Anneli und Mechthild) waren mutig genug, die gesamte Rundtour zu machen. Die übrigen 8 schlossen sich der abgespeckten Form von Spalt/Burg Wernfels/Pflugsmühle/Spalt an und waren recht zufrieden, als sie langsam, aber stetig die rund 9 Km und ca. 200 Höhenmeter geschafft hatten. Denn da der letzte Teil des Abstiegs ziemlich rabiat begann, wählten 4 Teilnehmer eine sanftere Variante, während die übrigen 4 unter Führung von Jutta die geplante, steile Strecke mit Vorsicht und kleinen Hilfen ins Tal schafften. Dort trafen sich alle wieder und zogen leicht hungrig, aber vergnügt zum Bayrischen Hof in Spalt zum Abendessen ein.
Gottfried Nagel
Tag 4 - Wanderung Georgensgemünd nach Pleinfeld und Ellingen mit Brauereiführung
Nach einem ausgiebigen, gemütlichen Frühstück im Hotel Krone fuhren wir am Donnerstag mit den Autos in Gruppen zum Bahnhof nach Pleinfeld. Pünktlich um 9:45 Uhr starteten wir von dort mit dem Zug nach Georgensgmünd.
Alle 14 Wanderer waren bester Stimmung, gut gelaunt und sehr motiviert.
Der Himmel war leicht bewölkt und die Temperaturen auf angenehme 24° heruntergekühlt. Perfektes Wanderwetter!
Nach einer kleinen Runde durch den schönen Ort mit seinen vielen Skulpturen und außergewöhnlichen Brunnenanlagen wanderten wir zunächst alle gemeinsam 9 km entlang der Schwäbischen Rezat Richtung Mühlstetten. Ernst, Johannes und Gottfried bildeten dort ihre eigene Wandergruppe und machten sich mit dem Zug auf den Weg zurück nach Pleinfeld.
Alle anderen bewältigten den Rest der mehr als 17 km langen Wanderstrecke weiter zu Fuß Richtung Pleinfeld.
Im Hotel Sonnenhof konnten wir uns bei Café und leckeren Waffeln stärken.
Anschließend fuhren alle zusammen nach Ellingen.
Mit dem, was uns dort erwartete, hatten wir alle nicht gerechnet.
Eine imposante alte Schlossanlage begrüßte uns.
Das Schloss, zuvor im Besitz des deutschen Ordens, war 1815 vom bayerischen König Maximilian I. Joseph an den Fürsten Carl Philipp von Wrede als Lehen vergeben worden. Um 1939 wurde das Schloss von der Familie Wrede an den bayerischen Staat verkauft. Die Brauereigebäude allerdings werden weiter von der Familie von Wrede betrieben.
Waltraud und Andreas hatten für uns dort eine sehr informative Brauereibesichtigung gebucht.
Es war für uns alle sehr interessant, so viele detaillierte Informationen zum Prozess des Brauens zu erhalten und dabei den leckeren Gerstensaft zu verköstigen.
Nach einer ausgiebigen Führung durch die kleine, aber hochmoderne Fürst Carl Brauerei kehrten wir in das zur Brauerei gehörige Braustüberl ein. Bei leckerem, fränkischen Brauereischmaus, gutem Fürst Carl Bier und/oder Wein ließen wir den an Eindrücken so vielseitigen Tag in geselliger Runde ausklingen.
Jutta Wagener