2018 - Deutsch-Luxemburgischer Naturpark


Bei spätsommerlichen Temperaturen und einem strahlend blauen Himmel starteten am Montag, dem 8. Oktober 2018, 22 Wanderinnen und Wanderer des Wachtberger Wander-Vereins zu einer dreitägigen Herbstwanderfahrt nach Bollendorf an der Sauer. Dieser kleine Ort liegt an der luxemburgischen Grenze, einige Kilometer von Echternach entfernt.


Am Mittag trafen wir uns in dem historischen Hotel „Burg Bollendorf“. Die Burg Bollendorf, die auf einem Felsen über Bollendorf thront hat eine lange, wechselvolle Tradition, die sich bis ins Jahr 440 zurückverfolgen lässt. Eine neuzeitliche Quelle berichtet vom Aufenthalt des Hunnenkönigs Attila auf dieser Burg. Nach 1975 wurde sie schrittweise zu einem Hotelbetrieb mit einem Ferien- und Freizeitzentrum ausgebaut.


Nachdem alle Wanderer eingecheckt hatten, begrüßten uns Emma und Ernst Picard, die Organisatoren der diesjährigen Herbstfahrt, im Burghof. Pünktlich um 13 Uhr starteten wir zu unserer ersten Wanderung. Wir wollten an diesem Tag die nähere Umgebung Bollendorfs erkunden. Vorbei an einem alten landwirtschaftlichen Gut, durch sonnige Wiesen und bunte Wälder, wanderten wir Richtung Schloss Weilerbach. Diese eindrucksvolle Schlossanlage wurde von 1777 bis 1780 durch die Abtei Echternach als Sommerresidenz für ihre Äbte und als Verwaltungsgebäude der Weilerbacher Eisenhütte errichtet. Heute befindet sich in der ehemaligen Remise ein Museumscafé, das Produkte ausstellt, die durch die stillgelegte Eisenhütte Weilerbach hergestellt wurden. Zurück wanderten wir über den Jakobuspilgerpfad in weitem Bogen entlang eines kleinen Flusses wieder Richtung Bollendorf. Im Hotel „Zum Wehr“ stillten wir auf einer sonnigen Terrasse unseren Durst. Am späten Nachmittag erreichten wir nach ca. 9 Kilometern und geschätzten 215 Höhenmetern wieder den Burghof.


Bis zum Abendessen konnten wir dort bei angenehmen Temperaturen ein frisches kühles Bier oder andere anregende Getränke genießen. Um 18:30 Uhr trafen wir uns alle zum gemeinsamen Abendessen im hoteleigenen Restaurant „Ehemaliger Pferdehof“. Der Tagesspruch auf der Menuekarte schien, wie für uns geschrieben zu sein: „Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.“


Am nächsten Morgen starteten wir nach einem sehr leckeren, reichhaltigen Frühstück und wieder bei schönstem Goldener-Oktober-Wetter Richtung Château de Beaufort. Die Ortschaft Beaufort liegt in Luxemburg auf einem Plateau umgeben von herrlicher Landschaft und schönen Wanderwegen. Wir wanderten auf dem Wanderweg B1. Der etwa 12 Kilometer lange erlebnisreiche Rundweg führte uns durch Hochwald mit schönen Aussichten auf das Sauertal, entlang zahlreicher imposanter Felsen und durch ein facettenreiches Bachtal. Durch die plätschernden Bäche, die stark bemoosten Steine und die Urwaldathmosphäre war diese Wanderung einfach ein besonderes Erlebnis für uns alle.


Anschließend fuhren wir zum Ernzerhof, einer Einkehr umgeben von idyllischen Wiesen mit weidenden Pferden. Dort stärkten wir uns auf der Terrasse mit Kaffee und Kuchen. Danach gingen wir durch den Wald zu der nahegelegenen Liboriuskapelle, einem kleinen Kulturdenkmal. Von hier hatten wir einen wundervollen Ausblick auf Echternach. Erst am späten Nachmittag kehrten wir in unser Hotel zurück und freuten uns auf das wohlverdiente Viergangmenue, das bereits am Vorabend keine Wünsche offen gelassen hatte.

Der Mittwochmorgen begrüßte uns wieder mit Sonnenschein. Nach dem Frühstück machten wir uns um 9:00 Uhr mit den Autos auf den Weg ins Müllerthal. Der 9 Kilometer lange Rundwanderweg führte uns von der Heringer Mühle über die Consdorfer Mühle wieder zur Heringer Mühle zurück. Dabei überwanden wir ca. 200 Höhenmeter. Der Weg führte uns vorbei an faszinierenden Sandsteinfelsen. Verwitterungsprozesse haben an vielen Stellen waben- und rillenförmige Muster in die Felsen eingebracht, die sie zu individuellen, überproportionierten Kunstwerken werden lassen. Auf schmalem Pfad wanderten wir entlang riesiger Felsmassive und stellenweise durch deren Spalten hindurch.

 

Am Ende dieser unvergesslichen Tour kehrten wir in der Heringer Mühle ein. Diese Mühle, die seit Jahrzehnten nicht mehr betrieben wird, wurde in den vergangenen Jahren in mühevoller Detailarbeit renoviert und beherbergt heute ein Informationszentrum und eine empfehlenswerte Innen- und Außengastronomie. Nachdem wir uns dort gestärkt hatten, besuchten einige von uns Echternach, die älteste Stadt Luxemburgs, mit ihrer imposanten romanischen Basilika und dem Grab des Heiligen Willibrord.

Nach diesem letzten gemeinsamen Wandertag bedankte sich Ernst Picard am Abend mit einem Glas Sekt bei allen Teilnehmern der Wanderfahrt für ihre „Disziplin und Pünktlichkeit“ bei den Wanderungen. In unser aller Namen sprach Anne Dahmer ihm unseren Dank aus:

  • für die perfekte Vorbereitung unserer Wanderfahrt
  • für die einzigartigen Wanderungen
  • für die gute Auswahl des Hotels, in dem wir uns alle sehr wohl gefühlt haben
  • für das herrliche Wetter...

Während des gemeinsamen Abendessens ließen wir in Gesprächen die Eindrücke dieser wundervollen Tage noch einmal aufleben. Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück am Donnerstagmorgen hieß es nun Abschiednehmen. Einige nahmen die Gelegenheit wahr und besuchten noch die nahegelegene Hauptstadt Luxemburg.

 

Jutta Wagener